Das heutige Thema der Blogwochen2025 lautet: „Zwischen Microblogging, TikTok-Videos und Social Media – Wo steht das Bloggen heute?“ Es wird also nicht nach der Vergangenheit oder der Zukunft gefragt, sondern nach der Gegenwart.
Dirk schreibt in seinem Artikel:
… die sozialen Netzwerke kommen und gehen. Im Laufe der letzten Jahre habe ich so viele Dienste kommen und gehen sehen, dass ich denke, dass es nicht sicher ist, wie lange einzelne Dienste Bestand haben.
Damit hat er einen wichtigen Punkt genannt. Ich kann nicht davon ausgehen, dass Informationen, die ich heute in einem sozialen Netzwerk teile, in 10 Jahren noch vorhanden sind. Andererseits, wie viele Leute interessiert es denn noch, was ich vor 10 Jahren gebloggt habe? Meiner Meinung nach nur sehr wenige.
Längere Lebensdauer der sozialen Netzwerke
Außerdem hat sich die Lebensdauer der sozialen Netzwerke erhöht. Die Älteren unter uns kennen vielleicht noch Wer kennt wen. Das deutsche Netzwerk hat nur acht Jahre existiert. Facebook dagegen gibt es schon seit 21 Jahren. Instagram feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen.
Twitter feiert nächstes Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Klar, der Kurznachrichtendienst ist auf dem absteigenden Ast. Mit Bluesky, Threads und Mastodon gibt es aber schon drei potenzielle Nachfolger. Die sozialen Netzwerke existieren also immer länger und wenn eines scheitert, gibt es gleich mehrere potenzielle Nachfolgekandidaten.
Sind Blogs beständiger?
Die Blogosphäre wirbt dagegen mit ihrer Beständigkeit. Aber stimmt das überhaupt? Wie viele Blogs gibt es denn, die ähnlich lang oder länger als Facebook existieren? Neben den drei Blogwochen-Startern Robert, Dirk und Benedikt fällt mir nur noch Claudia ein.
Wenn ich mir die Kommentare unter einem 10 Jahre alten Artikel anschaue und dort auf die Websitelinks klicke, lande ich auf vielen toten Seiten. 10 Jahre ist ein Alter, das die meisten Blogs nicht erreichen. Wenn sie aus welchem Grund auch immer, nicht mehr weiter betrieben werden, werden sie gelöscht. Die Domain ist tot oder wird von einem Domainverkäufer registriert. Die auf dem Blog geposteten Informationen sind verschwunden. So gesehen sind die sozialen Netzwerke beständiger als die meisten Blogs.
Blogs sind nur für Blogger interessant
Okay, was bedeutet das? Wie bereits in meinem Artikel Beschäftigt sich die Blogosphäre zu viel mit sich selbst? geschrieben, sind die meisten Blogartikel nur für andere Blogger interessant. Das lässt sich auch sehr gut an den Kommentaren erkennen. Die meisten Anmerkungen stammen von anderen Bloggern. Es kommt nur ganz selten vor, dass ein Nichtblogger einen Blogkommentar schreibt.
Ich erlebe das auch regelmäßig auf meinem Laufblog. Ich poste den Link zu einem neuen Blogartikel auf Facebook. Wenn es gut läuft, wird er dort angeklickt. Die Leute lesen den Artikel, kehren zurück zu Facebook und posten dort einen Kommentar. Klar, dort wird er von ihren Freunden gelesen und sie erhalten Likes dafür. Dieses Erfolgserlebnis wird ihnen auf meinem Blog verwehrt.
Meine Meinung
Meine Antwort auf die Frage „Wo steht das Bloggen heute?“ lautet: Das Bloggen befindet sich in einer Nische und das wird sich auch nicht ändern. Es wird zwar auch in 10 Jahren noch Blogs geben, aber die meisten Blogger beschäftigen sich zu viel mit sich selbst. Es gibt kaum Artikel, die für Nichtblogger interessant wären. Ich weiß nicht, ob Facebook, Instagram und Co. in 10 Jahren noch existieren. Aber selbst, wenn es sie nicht mehr gibt, werden sie durch andere soziale Netzwerke ersetzt werden.
Im Moment gibt es den Trend, dass die Blogger sich mehr vernetzen. Aber das wird nicht dazu führen, dass sich Nichtblogger vermehrt für Blogartikel interessieren. Da die meisten Blogger 40 Jahre oder älter sind und kaum junge Leute nachkommen, kann es sogar sein, dass das Bloggen irgendwann ausstirbt.
Wo steht das Bloggen heute?
Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Ist meine Einschätzung zu düster? Seht ihr das Ganze positiver als ich? Schreibt doch bitte in den Kommentaren etwas dazu.
Bildquelle: KI-Generator ChatGPT
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