In diesem Artikel erkläre ich euch, wie das Fediverse funktioniert. Ich habe mich dabei für eine etwas ungewöhnliche Erklärmethode entschieden. Ich habe mir nämlich überlegt, wie es aussehen würde, wenn die großen sozialen Netzwerke wie das Fediverse funktionieren würden. Dabei habe ich festgestellt, dass das eine ziemlich lustige Vorstellung ist 🙂
So funktionieren Facebook und X
Es gibt ja viele verschiedene soziale Netzwerke. Um es nicht zu kompliziert zu machen, erkläre ich es an zwei großen sozialen Netzwerken, nämlich Facebook und X (ehemals Twitter).
Wenn du bei X ein Posting mit einem Text und ein Bild absetzt, kann dieses bei X gelikt und auch geteilt werden. So weit, so gut. Bei Facebook kannst du dieses Posting aber nicht liken oder teilen. Du kannst es dort nicht mal lesen. Allein der Gedanke daran, dass sowas möglich sein könnte, ist schon so lustig, dass einem die Lachtränen kommen können. Es sind schließlich nicht nur zwei verschiedene Dienste, es stecken auch zwei verschiedene Anbieter dahinter.
Das ist aber noch nicht alles. Ich kann das Ganze noch toppen. Stell dir mal vor, du hast bei X 1.000 Follower. Jetzt gefällt es dir dort aber nicht mehr. Der Betreiber ist dir vielleicht nicht sympathisch oder du magst keine Hasspostings. Der Grund ist nicht wichtig. Du hast dich jedenfalls entschieden, zu wechseln. Natürlich willst du deine Follower behalten. Die sind dir ja nicht grundlos gefolgt, sondern weil ihnen deine Postings gefallen haben.
Jetzt stelle dir mal vor, du exportierst deine Follower bei X und importierst sie bei Facebook. Okay, jetzt denkt ihr vielleicht, dass ich endgültig den Verstand verloren habe. Die Vorstellung klingt schon sehr absurd. Schließlich handelt es sich nicht nur um zwei verschiedene Anbieter. Diese verwenden auch zwei unterschiedliche Protokolle, die in keiner Weise miteinander kompatibel sind.
So funktioniert das Fediverse
Okay, ihr könnt euch die Lachtränen wieder abwischen. Ich erkläre euch jetzt, was das Fediverse von X und Facebook unterscheidet.
Beim Fediverse gibt es verschiedene Dienste, die Alternativen zu den bisherigen sozialen Netzwerken sind:
- Mastodon (entspricht X)
- Friendica (entspricht Facebook)
- Pixelfed (entspricht Instagram)
Es gibt noch mehr Dienste, aber ich will es nicht zu kompliziert machen.
Die Bedienung der einzelnen Fediverse-Dienste unterscheidet sich von denen der großen sozialen Netzwerke nicht erheblich. Du kannst bei Mastodon Kurznachrichten veröffentlichen und bei Pixelfed Bilder. Beide Dienste verwenden ein gemeinsames Protokoll, das sich ActivityPub nennt. Sie sprechen also quasi die gleiche Sprache. Das gemeinsam verwendete Protokoll bietet zwei wichtige Vorteile:
Die Durchlässigkeit
Der erste große Vorteil ist die Durchlässigkeit. Wenn ein User bei Mastodon ein Foto postet, kannst du dieses Bild nicht nur bei diesem Dienst dir ansehen, liken oder teilen, sondern bspw. auch bei Pixelfed. Gleiches gilt natürlich auch umgekehrt.
Die Dezentralität
Der zweite große Vorteil ist, dass du nicht einem Betreiber auf Gedeih und Verderben ausgeliefert bist. Bei Fediverse gibt es verschiedene Instanzen. Grob gesagt sind das einfach verschiedene Betreiber. Wenn es dir bei Instanz A nicht gefällt, kannst du zur Instanz B wechseln und deine Follower dorthin mitnehmen.
Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings. Du kannst zwar deine Follower, aber nicht deine Postings mitnehmen. Das hört sich im ersten Moment gravierender an als es tatsächlich ist. Ein einzelnes Posting ist maximal zwei bis drei Tage interessant, danach liest es eh keiner mehr.
Wie funktioniert das alles?
Okay, ich habe euch jetzt davon überzeugt, wie toll das Fediverse ist und ihr wollt jetzt wissen, wie ihr es nutzen könnt? Das erfahrt ihr im zweiten Teil. Dann gebe ich euch Tipps zur Wahl der richtigen Instanz. Außerdem erkläre ich euch die ersten Schritte zur Nutzung von Mastodon. Ich verspreche euch, dass das keine große Sache wird. Ihr schafft das 🙂
Zweiter Teil der Artikelreihe: Mastodon für Anfänger
Bildquelle: Wikimedia
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