Der Abschied von WhatsApp – Teil 2: Die Umstellung auf Signal

Umstellung auf Signal
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Im ersten Teil meiner Reihe: „Der Abschied von WhatsApp – Das Problem“ habe ich erklärt, warum WhatsApp ein schlechter Messenger ist und welche Alternativen es gibt. Im zweiten Teil erfährst du, wie du die Umstellung auf Signal schaffst.

Nachtrag zum ersten Teil

Ich wurde in einem Kommentar und per Mastodon darauf hingewiesen, dass Threema und Matrix noch sicherer als Signal wären. Das stimmt natürlich. Die beiden Messenger haben dafür andere Nachteile. Wie bereits geschrieben, ist Threema kostenpflichtig. Bei Matrix ist es so, dass die Installation schwieriger ist. Für jemand, der sich ein bisschen damit auseinandersetzt, ist das natürlich keine große Sache. Aber der typische WhatsApp-User möchte sich möglichst wenig mit der Technik und den Hintergründen beschäftigen. Der will einfach nur einen Messenger nutzen.

Deshalb werde ich an dieser Stelle die Umstellung auf Signal beschreiben, da die App auch den Vorteil einer größeren Verbreitung hat. Wer möchte, kann natürlich auf Threema oder Matrix umstellen. Die Vorgehensweise ist die gleiche.

Die Privatchats

Wenn du ein netter Mensch bist, hast du sicher auch nette Freunde. Denen wird es sicher nichts ausmachen, zusätzlich zu ihrem geliebten WhatsApp noch Signal zu installieren. Eine weitere App auf dem Handy frisst ja kein Brot. Verzichte aber vorerst darauf, sie über die Nachteile von WhatsApp und die Vorteile von Signal aufzuklären. Du kannst die Welt nicht an einem Tag retten. Sag ihnen einfach, dass du lieber Signal anstatt WhatsApp nutzen möchtest. Meine Erfahrung zeigt, dass fast alle Freunde bereit sind, einen weiteren Messenger auf ihrem Handy zu installieren.

Entfernte Bekannte sind vielleicht nicht damit einverstanden. Mit denen kannst du auf andere Art und Weise Kontakt halten. Du kannst mit ihnen telefonieren oder dich zu einem persönlichen Gespräch treffen.

Wenn deine Freunde Signal installiert haben, gibt es wahrscheinlich 20 bis 30 neue Signal-User. Davon profitierst nicht nur du, sondern auch alle anderen Nutzer des Messengers. Jetzt wäre der richtige Moment gekommen, WhatsApp von deinem Handy zu löschen. Wenn es nicht die Gruppen gäbe …

Die Gruppen

Die Gruppen sind eine sehr beliebte Funktion. Sie erzeugen einen Gruppenzwang, da du dich ihnen nur anschließen kannst, wenn du WhatsApp verwendest. Das gilt für andere Messenger natürlich auch.

Bei den Gruppen unterscheide ich drei Fälle:

Es gibt noch keine Gruppe

Wenn du mit einigen Freunden in den Urlaub fährst, wollt ihr die Reise vielleicht gemeinsam planen. Dann schlage am besten so früh wie möglich vor, eine Signal-Gruppe einzurichten. Sag deinen Freunden, dass du kein WhatsApp mehr verwendest. Du musst vielleicht etwas Überzeugungsarbeit leisten, aber in der Regel schaffst du es, deine Urlaubsfreunde zur Signal-Installation zu animieren. Der Urlaub soll ja nicht schon bei der Planung zu einem Streit führen. Wenn du allerdings zu lange wartest und eine WhatsApp-Gruppe vorgeschlagen wird, ist es sehr schwierig, diese zu verhindern.

Gleiches gilt, wenn dein Kind eingeschult wird. Schlage auch hier so schnell wie möglich die Gründung einer Signal-Gruppe vor. In diesem Fall musst du aber mit heftigem Gegenwind rechnen. Es werden dir wahrscheinlich 20 oder noch mehr Erwachsene gegenüber stehen, die unbedingt eine WhatsApp-Gruppe starten möchten. Kläre sie über die Gefahren ihres Lieblings-Messengers auf. Die anderen Eltern wollen doch sicher das Beste für ihre Kinder und möchten vermeiden, dass mit deren Daten gehandelt wird. Wenn du Glück hast, bist du nicht allein, sondern bekommst Unterstützung von zwei bis drei weiteren Signal-Usern.

Bei Mike Kuketz gibt es übrigens einen ausführlichen Artikel zur Messenger-Nutzung in Kitas und Schulen: Argumentationshilfe für Elternabende. Dort findest du auch ein Muster-Anschreiben an die Eltern.

Es gibt eine kleine Gruppe

Anne hat in ihrem Kommentar zum ersten Artikel von einem Fall erzählt, in dem eine kleine Gruppe Nachrichten von einer einzelnen Person empfängt. In einem solchen Fall solltest du versuchen, diesen Menschen davon zu überzeugen, dir wichtige Nachrichten parallel zu schicken. Das ist für die Person natürlich nervig und sie wird vielleicht mal vergessen dich zu benachrichtigen. Du solltest aber darauf bestehen und nicht nachgeben. Vielleicht gibt es noch weitere Signal-User. Dann wird es natürlich einfacher.

Es gibt eine große Gruppe

In einer großen Gruppe mit mehr als 100 Usern ist es schwierig, die anderen von einer Umstellung auf Signal zu überzeugen. Du solltest darauf verzichten, innerhalb des Chats dafür zu werben. Die meisten WhatsApp-User wollen sich darüber nicht austauschen. Sie sind in der Mehrheit, also sollst du dich ihnen anpassen und nicht umgekehrt.

Wenn du in einem Verein Teil eines Vorstands bist, kannst du versuchen deine Vorstandskollegen zu einer Umstellung auf Signal zu bewegen. 4 oder 5 Personen kann man leichter von seiner Meinung überzeugen als 100. Wenn ihr euch einig seid, eine Signal-Gruppe zu gründen, gewährt den Mitgliedern noch eine Übergangsfrist. Dann löscht ihr die WhatsApp-Gruppe. Auch in diesem Fall musst du mit verärgerten Reaktionen rechnen. Die meisten Menschen mögen keine Veränderungen.

Gerade bei großen Gruppen kann es aber durchaus sein, dass eine Umstellung auf Signal nicht möglich ist. In diesem Fall solltest du einen befreundeten WhatsApp-User bitten, dich auf dem Laufenden zu halten. In den meisten Gruppen wird sowieso nur gequatscht. Es werden Smileys und lustige Katzenvideos gepostet. Wichtige Entscheidungen werden nur selten getroffen. Deshalb kann es auch durchaus ein Vorteil sein, in weniger Gruppen Mitglied zu sein.

Mein Fazit: Die Umstellung auf Signal ist machbar

Wenn du hartnäckig bleibst und dich dem WhatsApp-Gruppenzwang widersetzt, ist die Umstellung auf Signal durchaus zu schaffen. Wichtig ist, dass du davon überzeugt bist, das Richtige zu tun und dass du einige Mitstreiter findest, die dich unterstützen.

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