Chatkontrolle – Ja oder nein?

Artikelbild zum Artikel Chatkontrolle - ja oder nein? Ein junger Mann sitzt in einem Bus und chattet auf seinem Smartphone. Ein Mannheim mit schwarzem Anzug, schwarzem Hut und schwarzer Sonnenbrille beobachtet ihn mit einer Lupe. Cartoonstyle.
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Momentan geistert die Chatkontrolle durch viele Medien. In meinem Artikel erkläre ich euch, was der Begriff bedeutet und ob ich die geplante Einführung für gut oder schlecht halte.

Schutz vor Kindesmissbrauch

Dänemark hat zurzeit den Vorsitz im Europäischen Rat. Das Land will diese herausgehobene Position nutzen, um eine Chatkontrolle einzuführen. Ursprünglich war es so gedacht, dass große Internetdienste ihre Inhalte scannen und nach Hinweisen auf Kindesmissbrauch suchen müssten.

Das Europäische Parlament hat sich gegen diese Massenüberwachung gewehrt und immerhin erreicht, dass der Gesetzesentwurf abgeschwächt wurde. Jetzt sollen nur noch Fotos und Videos (ohne Ton) durchsucht und mit Hashwerten verdächtiger Inhalte verglichen werden.

Der Haken der Chatkontrolle

Im ersten Moment hört sich das vernünftig an. Abgesehen von den Tätern sind wohl alle Menschen gegen Kindesmissbrauch. Die Idee hat aber einen großen Haken. Messengerdienste wie Signal, Threema und WhatsApp müssten eine Hintertür in ihren Chat einbauen. WhatsApp-Nutzern ist das wahrscheinlich egal. Die haben mit Datenschutz sowieso nichts am Hut.

Wer aber Signal oder Threema nutzt, dem ist das nicht gleichgültig. Meredith Whittaker, die Präsidentin der Signal-Stiftung, hat bereits angekündigt, im Falle der Einführung der Chatkontrolle den sicheren Messenger vom Markt zu nehmen. Für den Datenschutz wäre das ein herber Schlag. Signal gilt als sicher und entwickelt ständige neue Verschlüsselungsmethoden.

Eine Hintertür, viele Möglichkeiten

Dazu kommt, dass die geplante Hintertür nicht nur vom Staat, sondern auch von Verbrechern genutzt werden könnte. Außerdem geht es bei der Chatkontrolle zwar momentan nur um Kindesmissbrauch. Wenn es eine Hintertür aber erstmal gibt, wird sie vielleicht auch bei der Strafe nach anderen Straftätern eingesetzt. Noch besser wäre es natürlich, wenn die Hintertür auch bei der Suche nach Hasspostings eingesetzt werden könnte. Auch andere missliebige Meinungen könnten identifiziert werden. In Schurkenstaaten könnte sie zur Suche nach Regimekritikern genutzt werden.

Ihr seht, wenn es eine solche Hintertür erst mal gibt, könnte sie zum Einfallstor für die Bekämpfung jeglicher abweichender Meinungen werden.

Keine Handhabe gegen Kindesmissbrauch?

Gibt es ohne die Chatkontrolle etwa keine Handhabe gegen Kindesmissbrauch? Doch natürlich. Dienste, auf denen solche Inhalte gespeichert werden, müssten diese nach dem Bekanntwerden löschen. Anbieter müssten ihre Plattformen so gestalten, dass andere Nutzer blockiert oder gemeldet werden können. Bei Signal ist zumindest ersteres gewährleistet. Manchmal ist es schon etwas nervig und kompliziert, einen neuen Kontakt hinzuzufügen. Aber bei Signal hat die Sicherheit nun mal oberste Priorität.

Meine Meinung zur Chatkontrolle

In der nächsten Woche gibt es ein Treffen der EU-Innenminister. Ich finde, alle Nutzer, denen der Datenschutz wichtig ist, sollten sich gegen die geplante Chatkontrolle aussprechen.

Es gibt eine Petition gegen die Chatkontrolle, an der ihr euch beteiligen könnt. Diese hat bereits über 300.000 Unterschriften gesammelt. Diese Petition ist eine gute Möglichkeit, um eure Bedenken gegen die geplante staatliche Überwachung zu äußern. Außerdem könnt ihr mit eurer Unterschrift den EU-Innenministern zeigen, dass es genügend Menschen gibt, denen die geplante Chatkontrolle nicht egal ist. Wehrt euch gegen die Einschränkung ihrer Grundrechte.

Bildquelle: Das Bild wurde mit dem KI-Generator ChatGPT erstellt.

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