Im Moment schießen Blogsuchmaschinen wie Pilze aus dem Boden. Frank plant eine bezahlte Blogsupersuchmaschine, Thomas hat seine Bloggerrolle gestartet und Norbert will GreatBlogs listen. Als Grund dafür wird oft genannt, die kommerziellen Suchmaschinen wie Google, Bing und Co. würden Blogs zu wenig berücksichtigen. Ich frage mich, stimmt das oder ist es nicht so, dass die Blogosphäre sich vor allem mit sich selbst beschäftigt? Sind die von Blogs veröffentlichten Blogartikel für Nichtblogger überhaupt relevant?
Überblick per Rivva
Um diese Fragen zu beantworten, habe ich mir mit Rivva einen Überblick verschafft. Klar, der Dienst bildet nur einen kleinen Teil der Blogosphäre ab, aber eine gewisse Relevanz hat er schon. Gestern Abend spielten diese Themen eine Rolle:
Nur für Blogger relevant (24)
- 5 Desktop-Apps (2)
- Meine Woche (3)
- Wort der Woche (2)
- Zu verschenken (2)
- Kann KI Kunst erstellen? (2)
- Weniger ist mehr (2)
- 13. Bloggeburtstag (9)
- Machen ist wie wollen (2)
Für Nichtblogger relevant (14)
- LLMs statt Links (2)
- Fediverse-Fetzen (2)
- Zehn Tipps für ChatGPT (2)
- Nicecream – Gesundes Eis (2)
- Handyverbot und Sprachtests (1)
- Balkongemüse ziehen (2)
- Inside the Studio (1)
- AfD ausgrenzen funktioniert (2)
Das sind die Artikel, die in den Kategorien Top 10 und neu und lesenswert gelistet waren. In Klammern steht die Anzahl der Blogbeiträge pro Thema. Die beiden Artikel mit der 1 in der Klammer beziehen sich auf Nicht-Blogs. Einige Themen habe ich weg gelassen, weil ich sie nicht zuordnen konnte (Corporate Learning) oder sie in beide Gruppen gepasst hätten (Ein Tag in Brügge).
Von 38 Artikeln sind 24, also 63 % nur für Blogger interessant. 14, also 37 % sind auch für Nichtblogger lesenswert.
Momentaufnahme
Okay, es ist nur eine Momentaufnahme und an einem anderen Tag sieht es vielleicht anders aus. Aber es ist schon auffällig, dass sich die Blogosphäre in vielen Artikeln mit sich selbst beschäftigt. Ich nehme mich davon ausdrücklich nicht aus. Ich nehme auch gerne an Blogparaden wie dem Bloggerschnack oder den Blogwochen teil.
Wie relevant ist die Blogosphäre?
Anhand der obigen Zahlen stellt sich die Frage, ob die 24 Artikel, die sich vor allem an Blogger richten, überhaupt wichtig genug für eine Suchmaschine sind? Wenn speziell nach Themen gesucht wird, die sich mit der Blogosphäre beschäftigen, sind sie natürlich relevant. Aber für Nichtblogger sind sie nicht interessant und werden deshalb auch nicht in den Suchergebnissen gelistet.
Bei den Nichtbloggerthemen sind einige Artikel dabei, die sich mit Tipps beschäftigen (ChatGPT, gesundes Eis und Balkongemüse). Obwohl sie natürlich zum größten Teil suchmaschinenoptimiert sind, frage ich mich, ob diese Beiträge überhaupt eine Chance gegen die großen Computerwebsites, Kochseiten und Gartenportale haben? Sind sie wirklich besser als Artikel, die von bezahlten Redakteuren erstellt wurden? Falls die Antwort auf die letzte Frage „nein“ lautet, wären sie für Suchmaschinen auch nicht relevant.
Meine Meinung
Ja, wir beschäftigen uns zu viel mit uns selbst. Es macht zwar Spaß, bei den vielen Blogparaden mitzumachen und motiviert auch zum Schreiben. Aber sie führen dazu, dass wir hauptsächlich über Themen schreiben, die für die Blogosphäre interessant sind.
Nichtblogger interessiert das einfach nicht. Wenn unsere Themen nicht für alle interessant sind, werden uns die Suchmaschinen auch nicht weiter vorne listen. Da nutzt es auch nichts, wenn wir unsere für die Mehrheit uninteressanten Artikel gegenseitig mehr verlinken.
Wie ist eure Meinung dazu?
Seid ihr auch der Meinung, dass die Blogosphäre sich zu viel mit sich selbst beschäftigt? Ist es richtig, dass die Suchmaschinen Blogs für weniger relevant halten? Sollten wir über andere Themen bloggen? Schreibt doch bitte in den Kommentaren etwas dazu.
Bildquelle: KI-Generator ChatGPT
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