3 Bücher, die mein Leben prägten

Auf einem Gartentisch liegen drei Bücher, die mich prägten. Winnetou von Karl May, das abgerissen aussieht. Das Taschenbuch 1984 von George Orwell. Das Hardcover-Buch Es von Stephen King.
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Sari hat gestern an Ediths Blogparade 3 Bücher, die mein Leben auf den Kopf gestellt haben, teilgenommen. Als ich den Artikel gelesen habe, schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich auch gerne mitmachen würde. Ich nahm mir vor, über drei Bücher zu schreiben, die mein Leben zwar nicht auf den Kopf gestellt haben, es aber doch prägten. Allerdings musste ich zuvor noch ein Problem lösen.

Sari war zu spät und ich bin es auch

Sari schrieb gestern in ihrem Artikel, dass sie den Einsendeschluss um drei Tage verpasst hatte. Sie veröffentlichte den Beitrag zwar, war sich aber nicht sicher, ob ihre Teilnahme noch zählen würde.

Demnach war ich natürlich auch zu spät dran. Deshalb fragte ich per Kommentar in Ediths Blog nach, ob ich bis zum Wochenende noch einen Artikel für die Blogparade einreichen könnte. Wenige Stunden später kam eine E-Mail, dass ich noch mitmachen könnte und sie mich nachträglich in ihre Zusammenfassung aufnehmen würde 😁

3 Bücher, die mein Leben prägten

Die drei Bücher, die euch vorstelle, haben mein Leben nicht auf den Kopf gestellt. Aber sie haben es doch in der einen oder anderen Weise geprägt. Zwei davon sogar über viele Jahre.

Winnetou

Als ich acht Jahre alt war, hatte ich eine Winnetou-Hörspielkassette. Die hörte ich sehr oft. Sie weckte meine Begeisterung für Winnetou und Old Shatterhand. Irgendwann gab mir mein Vater einige Karl-May-Bücher aus seiner Kindheit, die ich geradezu verschlang. Ich weiß nicht, ob Winnetou das erste Karl-May-Buch war, das ich las. Es war aber auf jeden Fall eines der ersten.

Von da an bekam ich an meinem Geburtstag und an Weihnachten immer ein Karl-May-Buch geschenkt. Am liebsten mochte ich die aus dem Tosa-Verlag. Die hatten einen grünen Rücken und der Titel stand in goldener Schrift auf einem roten Hintergrund. Die Bücher hatten immer um die 400 Seiten. Wenn ich eins geschenkt bekam, hatte ich es in vier Tagen ausgelesen. 100 Seiten pro Tag war damals mein üblicher Leseschnitt.

Das auf dem Artikelfoto abgebildete Buch dürfte knapp 80 Jahre alt sein. Leider steht nicht drin, wann es gedruckt wurde. Wie auf dem Foto zu sehen ist, ist es nicht mehr im besten Zustand. Es sind aber noch alle Seiten vorhanden und ist auch eine Erinnerung für mich an meinen Vater. Insgesamt habe ich 70 Karl-May-Bücher, die auch heute noch in meinem Bücherregal stehen.

Meine Karl-May-Bücher

1984

Im Jahr 1984 wurde sehr viel über das Buch 1984 berichtet, das George Orwell ja bereits 1948 geschrieben hatte. Ich weiß nicht, ob es zu der Zeit, als ich es gekauft habe, auf der Spiegel-Bestsellerliste stand. Ich kann es mir aber gut vorstellen.

Eigentlich kaufte ich das Buch nicht für mich, sondern als Geburtstagsgeschenk für meinen Vater. Ich habe aber vorher schon mal reingeschaut und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Ich musste notgedrungen für meinen Vater ein anderes Geburtstagsgeschenk besorgen.

Mit 15 Jahren war ich eigentlich noch etwas zu jung für das Buch. Ich habe es damals nicht ganz verstanden. Zwei Dinge haben mich aber besonders beschäftigt. Das war einmal das Neusprech. Dabei handelte es sich um eine neue Sprache, die von der Partei entwickelt wurde. Es sollte bspw. für das Wort gut nicht mehr verschiedene Synonyme wie ausgezeichnet, erstklassig und hervorragend geben. Stattdessen sollte es plusgut oder doppeltplusgut heißen. Ich war mir damals nicht sicher, ob das eine gute Idee war (war es natürlich nicht), machte mir aber viele Gedanken darüber.

Der zweite Punkt, der mich beschäftigte, war das ominöse Zimmer 101. Dort sollte auf jeden Menschen das warten, vor dem er sich am meisten fürchtete. Für die Hauptfigur Winston Smith waren das Ratten. Ich überlegte mir, was auf mich wohl in dem Zimmer warten würde, fand aber (zum Glück) keine Antwort darauf.

Es

Mit 18 Jahren trat ich in den Buchclub Bertelsmann ein. Ich bekam regelmäßig eine Werbesendung mit neuen Büchern geschickt. Pro Quartal musste ich mir eins davon bestellen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich lange überlegte, ob ich mir Es von Stephen King kaufen sollte. Es hörte sich sehr spannend an, war aber ein Horrorbuch. Sowas hatte ich vorher noch nie gelesen. Ich bestellte es mir und es war der Beginn meiner Stephen-King-Leidenschaft.

Das Buch um den Horror-Clown Pennywise war etwas Besonderes. Es spielte in verschiedenen Zeitabschnitten. Einmal in der Kindheit des sechsjährigen Georgie und einmal knapp 30 Jahre später, als er erwachsen war. Das Besondere war, dass Stephen King ständig zwischen diesen Zeitabschnitten hin und her sprang. Teilweise bestand ein Kapitel nur aus wenigen Wörtern. Dann begann das nächste Kapitel und es wurde wieder in den jeweils anderen Zeitabschnitt gewechselt.

Die nächsten 20 Jahre kaufte ich mir jedes Stephen-King-Buch, das bis dahin erschienen war. Nach einem Titel, der mir nicht so gut gefallen hatte, erlosch aber meine Leidenschaft und ich habe seitdem keines mehr gekauft. In meinem Bücherregal stehen aber immer noch um die 60 Stephen-King-Bücher.

Meine Stephen-King-Bücher

Welche Bücher haben euch geprägt?

Gibt es für euch auch Bücher, die euch geprägt haben? Gibt es Autoren, denen ihr jahrelang treu geblieben seid? Dann schreibt doch bitte einen Kommentar darüber und erzählt, welche Bücher euch fasziniert haben.

PS: Auf meinem Laufblog habe ich noch einen Artikel über Laufbücher geschrieben: 3 (für mich) wichtige Laufbücher

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11 Antworten zu „3 Bücher, die mein Leben prägten“

  1. Karl May konnte ich kaum ertragen, auch wenn ich als Kindergartenkind wohl recht stark in der Richtung begeistert war. Ich finde eher Jules Verne gut, aber das ist alles Geschmack (kann man drüber streiten).

    1984 hingegen fand ich schrecklich, da es keinerlei Ausgang aus der Dystopie gibt. Meine erste Idee als DDR-Bürger war zu denken: Setz dich doch so zum Fernseher, dass du ihn irgendwie ignorieren kannst. Oder geh raus. Oder oder oder. Und das ging dann nicht, war noch verdächtiger.

    Zuletzt habe ich es noch mal als Hörbuch angefangen, aber das Gefühl ist geblieben. Zudem merkt man mitunter, dass Orwell nur eine Außensicht auf die stalinistischen Systeme der Zeit hat, da fehlt vieles, ist recht holzschnittmäßig.

    Und Stephen King? Gebe ich zu, habe ich bis heute noch nicht gelesen. Mich haben die Buchcover nicht angesprochen, eher abgeschreckt und allein deshalb (ich weiß, nicht vom Äußeren her beurteilen) habe ich mich bisher gewehrt.

    Sorry, dass ich so einen negativen Kommentar schreibe.

    1. Ich finde deinen Kommentar nicht negativ. Du hast nur einen anderen Geschmack als ich. Von Jules Verne habe ich das Buch „Der Kurier des Zaren“. Das habe ich auch sehr gerne gelesen.

      1. Der Kurier des Zaren ist wirklich ein sehr gutes Buch. Spezielle Bücher von Jules Verne zu empfehlen fällt mir allerdings schwer, die sind alle, meiner Meinung nach, immer (wieder) gut.

        1. Ja, das glaube ich dir. Die Filme sind ja auch immer gut 🙂

  2. Für mich waren das als Kind die drei Bände vom Räuber Hotzenplotz, später Der Tod in Venedig von Thomas Mann und fast alles von Max Goldt.

  3. Lieber Erik,
    Ich freue mich sehr über deinen Beitrag zu meiner Blogparade. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es so viele Stephen King Bücher gibt. Und wahnsinn, dass du all deine Bücher noch hast. Mega cool!
    Ich danke dir für diesen Artikel.
    Liebe Grüsse,
    Edith

    1. Es war mir eine Ehre mitzumachen und die Männerquote ein wenig in die Höhe zu treiben 🙂

  4. Stephen KIng hat mich auch lange begleitet. „ES“ las ich durch den Mann, der es bei sich rumliegen hatte damals und blieb auch lange daran hängen. Du hast auch „Insomnia“ bei dir stehen. Das Buch habe ich geliebt, wenn man es so sagen will. Das habe ich sogar mehrfach gelesen.

  5. „Stattdessen sollte es plusgut oder doppeltplusgut heißen. “
    Heute heißt es „supergut“! 🙂

    Auch ich bekam als Kind Karl May-Bücher – das erste mit dem Hinweis: Du musst die ersten 50 Seiten durchhalten, dann wird es spannend! Hat gestimmt – und würde heute wohl kaum ein Kind mehr mitmachen…

    1. Mir hat eine Lehrerin gesagt, dass die heutigen Kinder Karl May nicht mehr kennen. Gut, der Schreibstil ist natürlich nicht mehr topaktuell, aber die Themen, über die er geschrieben hat, wie bspw. Freundschaft, sind auch heute noch interessant.

      Ich muss allerdings sagen, dass ich als Kind die Landschaftsbeschreibungen überblättert habe. Für die Handlung waren die meistens nicht relevant.