Vorgestern haben Jürgen und ich die Blogparade #relevant gestartet. Das erste Thema lautet „Alternativen zu Amazon“. Wie ihr feststellen werdet, kann ich dazu einiges beitragen 🙂
Was ist das Problem mit Amazon?
Ich habe im Februar 2020 zum letzten Mal bei Amazon eingekauft. Die Gründe, weshalb ich seitdem nichts mehr dort bestellt habe, waren nicht die Leistungen des Unternehmens. Die Preise waren meistens günstig, der Support war kundenfreundlich und die Lieferzeit war in aller Regel kurz. Aber Amazon machte viele Negativ-Schlagzeilen, die mich letztendlich dazu bewogen, in anderen Geschäften einzukaufen. Die Probleme waren auch nicht kurzfristig, sondern bestehen bis heute fort.
Arbeitnehmerrechte
So werden Amazon-Arbeitnehmer permanent überwacht und berichten von einem Arbeitsklima der Angst. Anstelle die Arbeitsbedingungen zu verbessern, schaltet Amazon lieber Werbeanzeigen in Tageszeitungen. Im Jahr 2021 hat der Konzern dafür über acht Millionen Euro investiert (Bruttowerbekosten). In dieser Imagekampagne kamen Mitarbeiter zu Wort, die ihren Arbeitgeber dafür lobten, ihnen eine Chance gegeben zu haben.
Steuern
Ein weiteres Problem ist, dass Amazon durch diverse Tricks keine oder nur wenig Steuern zahlt. 2020 hat der Versandriese in Deutschland zwar einen Umsatz von 24,7 Milliarden Euro erzielt, dafür aber keine Körperschaftsteuer entrichtet.
Preisvorgabe für Händler
Kleine Händler sind der Marktmacht von Amazon ausgeliefert. Beim Marketplace legt der Onlineanbieter Preisobergrenzen für Händler fest. Diese können teilweise nicht ihre eigenen Kosten decken, geschweige denn Gewinn machen. Das Kartellamt ermittelt deswegen jetzt gegen Amazon.
Das sind nur drei Gründe, die mich dazu bewogen haben, mich nach Alternativen zu Amazon umzusehen.
Erste Alternative zu Amazon: Buch7
Amazon hat ja als Onlinebuchhandlung begonnen. Bis heute ist der Händler vielen Kunden durch seinen Buchversand bekannt. Eigentlich ist es aber gar nicht nötig, seine Bücher bei Amazon zu kaufen. Lokale Buchhandlungen sind oftmals an ein elektronisches Bestellwesen angeschlossen und können Bücher bestellen, die sie nicht vor Ort vorrätig haben.
Wer seine Bücher lieber online kauft, kann diese bei buch7 bestellen. Der soziale Buchhändler spendet 75 % seines Gewinns an karitative Projekte. Im November 2024 wurde ein Jubiläum gefeiert. Bis dahin wurden insgesamt 1 Million Euro gespendet. Durch die Buchpreisbindung zahlen die Käufer aber nicht mehr. Die Preise von buch7 sind absolut identisch mit den Buchpreisen, die bei Amazon gezahlt werden müssen.
Zweite Alternative zu Amazon: Otto
Ich war jahrelange Stammkunde von Kaufhof. Ich kaufe auch heute noch ab und zu dort ein. Der lokale Einzelhandel hat aber durchaus auch seine Nachteile. Wenn ich im April ein langärmliges Shirt kaufen will, weil die Temperaturen immer noch niedrig sind, kriege ich das beim Kaufhof nicht mehr. Nach dem Winterschlussverkauf wird dort nur noch Frühlingskleidung verkauft.
In solchen Fällen bestelle ich oft bei Otto.de. Der Versandhändler hat ein riesiges Angebot und betreibt zudem eine Plattform, auf der kleine Händler ihre Produkte anbieten können. Otto unterstützt auch Nachhaltigkeits-Initiativen. Preislich kann Otto nicht immer mit Amazon mithalten, aber der Kundendienst ist mindestens genauso gut. So gibt es bei Otto ein 30-tägiges Rückgaberecht mit kostenloser Rücksendung. Amazon hat dagegen vor einigen Wochen die Rückgabefrist von einigen Produkten auf 14 Tage verkürzt.
Dritte Alternative zu Amazon: Engelhorn
Engelhorn betreibt in Mannheim ein großes Modehaus und ein Haus mit Sportartikeln. Passend dazu gibt es auch noch einen Online-Versandhandel. Engelhorn unterstützt vor allem im Rhein-Neckar-Kreis viele regionale Projekte. Der Händler lobt bspw. jedes Jahr einen Laufcup aus, mit dem er ansässige Vereine bei der Ausrichtung von Laufveranstaltungen unterstützt.
Im Vergleich zum Onlinehandel sind die Preise oftmals höher, da Engelhorn überwiegend seine Artikel in Höhe der unverbindlichen Preisempfehlung verkauft. Dafür bietet er aber auch viele Serviceleistungen. In seiner riesigen Laufsportabteilung gibt es bspw. eine kurze Laufbahn, auf der Kunden laufen können und dabei mit der Videokamera aufgenommen werden. Aufgrund des Laufverhaltens kann der Berater dem Kunden die passenden Laufschuhe empfehlen.
Es wird auch nicht unbedingt das teuerste Modell verkauft. Bei meinem ersten Laufschuhkauf waren die für mich passenden Schuhe gerade im Preis reduziert. Ich bin in den Schuhen sehr gerne gelaufen und habe mir später auch noch das Nachfolgemodell gekauft. Einen solchen Service können Onlinehändler natürlich nicht anbieten. Bei neuen Laufschuhmodellen sind die Internetshops übrigens nicht viel günstiger. Da gibt es meist nur 10 % Nachlass auf die unverbindliche Preisempfehlung.
Eure Alternativen zu Amazon?
Wie ihr seht, gibt es viele Gründe, nicht bei Amazon zu bestellen. Ich habe euch drei Anbieter genannt, bei denen ich des Öfteren einkaufe. Wie sieht es euch bei aus? Welche Alternativen zu Amazon kennt ihr? Schreibt doch bitte in den Kommentaren etwas dazu.
Bildquelle: KI-Generator ChatGPT
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